Ackerschachtelhalm (Zinnkraut)
Kurzvorstellung
Mehr zu Ackerschachtelhalm
- Inhaltsstoffe
- Wo wächst Ackerschachtelhalm?
- Worauf müssen Sie beim Selbstsammeln achten?
- Wie sollte getrockneter Ackerschachtelhalm gelagert werden?
- Worauf sollten Sie beim Kauf von Ackerschachtelhalm achten?
Anwendung, Verträglichkeit und Dosierungen von Ackerschachtelhalm
- Innerliche Anwendungen
- Äußerliche Anwendungen
- Informationen für die Zubereitungen
- Verträglichkeit
- Dosierung
Kurzvorstellung
Kaum zu glauben, aber der Schachtelhalm ist ein Überlebender aus der Urzeit. Die Pflanze ist älter als die Dinosaurier. Vor über 350 Millionen Jahren war der Schachtelhalm ein Baum, der bis zu 30 m hoch wuchs und mit anderen Pflanzen zusammen Urwälder bildete.
Ein wenig ähnelt die Form des Ackerschachtelhalmes noch heute einem Baum. Allerdings ist die Pflanze meistens nicht größer als maximal ein Meter. Trotzdem ist sie voller interessanter Inhaltsstoffe, weshalb der Ackerschachtelhalm in der traditionellen Medizin sehr geschätzt wird.
Die Robustheit der Pflanze und ihr Erscheinungsbild lassen bereits auf Inhaltsstoffe schließen, die strukturbildend wirken. Insbesondere die im Ackerschachtelhalm befindliche Kieselsäure kann dafür sorgen, dass das menschliche „Gerüst“, Knochen, Bindegewebe, Gelenke, Haut, Haare und Nägel, stark und gesund bleiben.
Unterstützen Sie Ihren Organismus auf diese Weise, steht ihm mehr LebensEnergie für die vielen anderen Aufgaben zur Verfügung, die er zu bewältigen hat.
Es lohnt sich daher sicherlich, sich mit dieser Pflanze näher zu beschäftigen.
Mehr zum Ackerschachtelhalm
Inhaltsstoffe
Der Ackerschachtelhalm ist aufgrund seiner reichhaltigen und vielfältigen Inhaltsstoffe eine wertvolle Pflanze in der Naturheilkunde und Kosmetik. Hier die wichtigsten Inhaltsstoffe:
Kieselsäure (Siliciumdioxid)
Hauptbestandteil des Ackerschachtelhalmes ist die Kieselsäure, die bis zu 10% der Trockenmasse ausmachen kann.
Kieselsäure ist eine wasserlösliche Form von Silizium. In dieser wasserlöslichen Form kann es vom menschlichen Organismus am besten aufgenommen und transportiert werden. Es fördert die Gesundheit von Haut, Haaren, Nägeln und Knochen. Unterstützt die Bildung von Kollagen und stärkt das Bindegewebe.
Mineralien
Kalium: Unterstützt den Elektrolythaushalt und die Herzfunktion.
Kalzium: Wichtig für Knochen- und Zahngesundheit.
Magnesium: Spielt eine Rolle bei über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper, einschließlich der Muskel- und Nervenfunktion.
Mangan: Unterstützt den Knochenstoffwechsel und die Bildung von Bindegewebe.
Phosphor: Essenziell für die Bildung von Knochen und Zähnen sowie für die Energieproduktion.
Flavonoide
Quercetin: Ein starkes Antioxidans mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
Kaempferol: Hat antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen.
Apigenin: Bekannt für seine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung.
Phenolsäuren
Kaffeesäure: Wirkt als Antioxidans und entzündungshemmend.
Chlorogensäure: Hat antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften.
Alkaloide
Equisetin: Ein seltenes Alkaloid, das in geringer Konzentration im Ackerschachtelhalm vorkommt.
Saponine
Echichinsäure: Hat schützende Wirkungen auf die Leber und stärkt das Immunsystem.
Silicium
Neben der Kieselsäure ist Silicium als Spurenelement vorhanden und trägt zur allgemeinen Stärkung des Bindegewebes bei.
Organische Säuren
Oxalsäure: In geringen Mengen vorhanden. Kann in großen Mengen toxisch sein, ist aber im Ackerschachtelhalm normalerweise unproblematisch.
Tannine
Haben adstringierende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Vitamine
Vitamin C: Ein Antioxidans, das das Immunsystem stärkt und die Hautgesundheit fördert.
Andere Bestandteile
Fettsäuren: In geringen Mengen vorhanden, tragen zur allgemeinen Gesundheit bei.
Wow, hätten Sie das dieser Pflanze zugetraut?
Wo wächst Ackerschachtelhalm?
Der Name verrät es bereits. Ackerschachtelhalm wächst gern auf lehmigen und schweren Ackerböden. Hier ist auch der Kieselsäureanteil der Pflanze besonders hoch.
Sie wird aber auch am Rande stillgelegter Bahndämme oder in Kiesgruben gefunden.
Auf jeden Fall ist Ackerschachtelhalm ein Indikator für verdichtete Böden.
Die Pflanze bildet keine Blüten oder Früchte; sie vermehrt sich nur über die Sporen.
Worauf müssen Sie beim Selbstsammeln achten?
Der Ackerschachtelhalm hat einen giftigen Verwandten, den Sumpfschachtelhalm. Sie sollten die Unterschiede beider Pflanzen kennen, wenn Sie Ackerschachtelhalm selbst sammeln!
Der Sumpfschachtelhalm besitzt im Vergleich zum Ackerschachtelhalm besonders viel Thiaminase und Palustrin. Auch Nikotin ist in Pflanzenteilen enthalten.
Thiaminase ist ein Enzym, welches das lebensnotwendige Thiamin (Vitamin B1) für den Organismus unbrauchbar macht. Fressen z.B. Pferde zu viel Sumpfschachtelhalm taumeln sie umher (Taumelkrankheit).
Zu viel Palustrin im Futter von Rindern führt bei Ihnen zur Abnahme des Milchertrags und zu Lähmungserscheinungen.
Beim Menschen sind keine Vergiftungen durch den Sumpfschachtelhalm bekannt; trotzdem sollte diese Pflanze nicht in Tee-Mischungen enthalten sein. (Quelle: Wiki)
Wodurch unterscheiden sich Ackerschachtelhalm und Sumpfschachtelhalm?
Mit ein wenig Fachwissen können beide Sorten gut auseinandergehalten werden.
Standort
Während der Ackerschachtelhalm trockene, verdichtete Böden bevorzugt, liebt der Sumpfschachtelhalm „feuchte Füße“. Oft befindet sich in seiner Nähe auch die Heilpflanze „Mädesüß“, die ebenfalls feuchten Boden liebt.
Farbe der Zweigansätze (Stelle, bei dem rund um den Stiel die Zweige herauswachsen)
Diese Stelle ist beim Sumpfschachtelhalm rötlicher als beim Ackerschachtelhalm.
Länge der Segmente von Stiel und Zweigen
Der Name „…schachtelhalm“ verrät, dass Stiel und Zweige geschachtelt sind. Es gibt viele Stellen am Stiel der Pflanzen und auch bei den Zweigen, die Sie einfach auseinanderziehen und wieder zusammensetzen können. Tun Sie dies einmal an einer Stelle unmittelbar über einem Zweigansatz und zwar beim Stil und bei den Zweigen. Sie werden folgendes feststellen: Während beim Ackerschachtelhalm die untersten Segmente der Zweige länger sind als das Stielsegment, sind beim Sumpfschachtelhalm alle Segmente etwa gleich lang.
Bei Unsicherheiten schauen Sie sich im Internet ein Video an.
Wann sollte Ackerschachtelhalm gesammelt werden?
Die Pflanze beginnt im zeitigen Frühjahr zu wachen. Sammeln sollten Sie die Pflanze erst, wenn sie schon ausreichend Licht und Sonne „getankt“ hat. Im Hochsommer allerdings wird der Ackerschachtelhalm oft von einem Pilz befallen. Dann zeigen sich am Stiel und an den Zweigen überall braune Stellen. Diese Pflanzen sollten Sie nicht sammeln.
Wie sollte getrockneter Ackerschachtelhalm gelagert werden?
Die richtige Lagerung von getrocknetem Ackerschachtelhalm ist sehr wichtig, um seine Qualität und Wirksamkeit zu erhalten. Hier einige Tipps zur Lagerung:
Luftdichter Behälter
Verwenden Sie luftdichte Behälter, wie Glasgefäße mit Schraubdeckeln, vakuumversiegelte Beutel oder spezielle Teedosen. So kann das Eindringen von Luft und Feuchtigkeit verhindert und Schimmelbildung vermieden werden.
Kühl und trocken lagern
Ideal ist ein trockener Keller, eine Speisekammer oder ein Schrank fern von einer Wärmequelle. Temperaturen zwischen 15-20°C sind optimal.
Dunkel lagern
Licht, auch künstliches Licht, und direkte Sonneneinstrahlung und können die Wirkstoffe des Ackerschachtelhalmes abbauen. Bewahren Sie ihn daher in einem dunklen Behälter oder an einem dunklen Ort auf.
Etikettierung
Beschriften Sie die Behälter mit dem Erntedatum und dem Inhalt. So behalten Sie auch noch nach Monaten den Überblick.
Lagerdauer
Obwohl getrocknete Kräuter oft mehrere Jahre haltbar sind, ist es ratsam, getrockneten Ackerschachtelhalm innerhalb eines Jahres zu verbrauchen, um die beste Wirkung zu erzielen.
Worauf sollten Sie beim Kauf von Ackerschachtelhalm achten?
Wenn Sie Ihre Kräuter nicht selbst sammeln, ist es immer von Vorteil, Sie bei einem Händler zu kaufen, mit dem Sie gute Erfahrungen gemacht haben und dem Sie vertrauen. Der Preis sollte keine primäre Rolle spielen, denn er ist nicht in jedem Fall ein Indikator für Hochwertigkeit!
In welcher Region unserer Erde die Heilpflanze für den Tee angebaut wurde, spielt ebenfalls eine große Rolle, denn die klimatischen Verhältnisse und die Qualität der Böden sind nun mal nicht überall gleich. Finden Pflanzen für ihr Wachstum optimale Bedingungen vor, danken sie es uns mit reichhaltigen Inhaltsstoffen.
Auch muss es nicht immer gekennzeichnete Bio-Qualität sein, wenn Herkunft und Hersteller bekannt sind und für den Hersteller Frische und Qualität Herzenssache sind. Oft können sich kleinere Betriebe bestimmte Zertifizierungs-Prozeduren nicht leisten, arbeiten aber trotzdem gewissenhaft und haben hohe Ansprüche an ihre Produkte.
Achten Sie auch auf das Aussehen des Tees, welche Pflanzenteile sich darin befinden und wie das getrocknete Gut riecht. Haben Sie den Tee gekauft, sollte er Ihnen schmecken und gut tun. Andernfalls kaufen Sie Ihren Tee das nächste Mal bei einem anderen Händler.
Anwendung, Verträglichkeit und Dosierungen von Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm kann gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden, insbesondere gegen solche, die durch einen Siliziummangel entstehen können.
Ein Siliziummangel äußert sich folgendermaßen:
- Störungen der Knochenflexibilität
- Veränderungen des Knorpelgewebes
- verminderte Kollagenbildung (Hautelastizität sinkt)
- brüchige Haare und Nägel
- glanzloses, stumpfes Haar und Haarausfall
- höhere Anfälligkeit für Krankheiten
- Hautjucken
- Zahnfleischrückgang.
Ackerschachtelhalm dient aber auch der Entgiftung und ist ein tolles Schönheitsmittel.
Als Pflanzenjauche kann Ackerschachtelhalm anderen Pflanzen kräftigen und ihr Wachstum fördern. Außerdem ist Ackerschachtelhalme ein prima Scheuermittelersatz für Zinn- und andere Metallbehälter. Daher der Name „Zinnkraut“.
Innerliche Anwendungen
Tee oder Teekuren
Tee zu trinken oder Teekuren durchzuführen, sind sehr gute Möglichkeiten, Problemen mit den Knochen und dem Bewegungsapparat vorzubeugen. Es ist der hohe Anteil an Kieselsäure im Ackerschachtelhalm, der im Organismus strukturbildend wirkt. Daher können Sie den Tee aus dieser Pflanze bei Bindegewebsschwäche oder z.B. Bandscheibenvorfall, bei Osteoporose oder Arthrose, trinken, idealerweise natürlich vorbeugend. Denken Sie immer daran, Ihrem Organismus Arbeit abzunehmen, damit er die zur Verfügung stehende LebensEnergie anderweitig einsetzen kann.
Außerdem nährt Kieselsäure die Haut und sorgt so für ein schönes Hautbild, macht Fingernägel fest und kräftigt das Haar.
Wichtig zu wissen ist des Weiteren, dass Ackerschachtelhalmtee den Stoffwechsel anregt und harntreibend wirkt. Auf Grund dieser Eigenschaften eignet sich ein solcher Tee auch zur Entgiftung. So werden Toxinen aus dem Körper ausgeschwemmt, wodurch z.B. Blasen- und Nierenentzündungen gelindert werden können. Ausgespülte Schlackenstoffe wirken sich auch positiv bei Rheuma und Gicht aus.
Es ist jedoch wichtig, den Tee in angemessenen Mengen zu konsumieren (s. Abschnitt „Dosierungen“).
Sud
Bei Zahnproblemen, z.B. Parodontose, können Mundspülungen durchgeführt werden.
Rohverzehr
Die Zweige der Pflanze schmecken auch roh verzehrt. Beim Kauen der Zweige ist die Kieselsäure deutlich zu spüren. Ebenfalls zu schmecken sind ein paar Bitterstoffe. Wenn Sie die Zweige kleinschneiden, können Sie sie, wie Petersilie, Salaten zusetzen.
Äußerliche Anwendungen
Tee
Bei Hautekzemen oder anderen Hauterkrankungen kann die Haut vorsichtig mit einem Ackerschachtelhalmtee getränktem Tupfer abgetupfen werden.
Sud
Da Ackerschachtelhalm auch Blutungen stoppen kann, ist es möglich, blutende Hämorriden mit einem Sitzbad zu behandeln.
Umschläge
Legen Sie den Wickel auf oder um die zu behandelnde Stelle, z.B. dort wo Gelenkprobleme, Cellulite oder Knochenbrüche bestehen.
Kosmetische und meditative Anwendungen
Fassen Sie Ackerschachtelhalm zu einem Büschel zusammen und klopfen Sie, z.B. in der Sauna, die Haut ab. Die leicht raue Oberfläche der Pflanze regt die Durchblutung an und fördert so ein besseres Ausschwitzen von Schlackenstoffen.
Auch können Sie Ihr Wohlbefinden steigern, wenn Sie einem Bad, Sud vom Ackerschachtelhalm hinzufügen und zusätzlich einen Bergkristall hineinlegen. Ackerschachtelhalm und Bergkristall harmonieren gut miteinander, weil beide Kieselsäure enthalten, wodurch sich die Wirkung der Kieselsäure potenziert.
Informationen für die Zubereitungen
Tee
Um aus der Pflanze möglichst viel Kieselsäure herauszulösen gibt es 3 Möglichkeiten:
Kaltauszug
Pflanzenteile (1 Esslöffel) in kaltes Wasser (ca. 200-250 ml) geben und abgedeckt über Nacht (min. 10 h) stehen lassen. In dem Wasser befindet sich dann etwas Kieselsäure, was man trinken kann.
Abkochung
Pflanzenteile (1 Esslöffel) mit kochendem Wasser (ca. 200-250 ml) übergießen und 20 Minuten leicht köcheln lassen. Nach dem Durchsieben kann der Tee getrunken werden.
Kombination aus 1. und 2.
Sud
Sud ist in diesem Fall nichts anderes als sehr starker Tee. Verwenden Sie dafür z.B. 10 g Pflanzenteile auf 1 Liter Wasser und bereiten Sie den Sud wie bei „Tee“ beschrieben zu.
Umschläge
Tränken Sie ein sauberes Tuch mit warmem oder kaltem Tee oder Sud. Maria Treben fertigte aus Ackerschachtelhalm auch Breiumschläge.
Verträglichkeit
Obwohl Ackerschachtelhalm viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es bestimmte Risikogruppen, die bei der Verwendung vorsichtig sein sollten. Hier die wichtigsten:
- Schwangere und stillende Frauen
- Personen mit Nierenproblemen
- Diabetiker
- Menschen mit Elektrolyt-Ungleichgewicht
- Menschen mit niedrigem Thiaminspiegel
- Kinder, Allergiker und Personen, die Medikamente einnehmen.
Bei Unsicherheiten sollten Sie vor der Verwendung von Ackerschachtelhalm den Rat einer Ärztin/eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsexperten einzuholen.
Dosierung
Für gesunde Menschen, die nicht zu einer der o.g. Risikogruppe gehören, ist eine Überdosierung von Ackerschachtelhalm fast unmöglich. Empfehlenswert ist zwei Mal im Jahr eine Teekur mit Ackerschachtelhalm durchzuführen, in dem Sie 1 Liter Tee über den Tag verteilt, 4-6 Wochen lang, trinken. Oder Sie bereiten sich gelegentlich 1-3 Tassen am Tag zu.
Nur bei längerfristig extrem hohen Dosen könnten sich ggf. Probleme einstellen, denn auch der Ackerschachtelhalm enthält Thiaminase und Palustrin, jedoch in wesentlich geringeren Konzentrationen als der Sumpfschachtelhalm (s. Abschnitt „Worauf müssen Sie beim Selbstsammeln achten?“).
Was Silizium angeht, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bisher keine Referenzwerte für die täglich empfohlene Tagesdosis herausgegeben.
Schätzwerte gehen von einer täglichen Zufuhrempfehlung von 200 mg Silizium aus.
Unabhängig davon, können Sie Ackerschachtelhalm natürlich auch äußerlich anwenden.