Artemisia annua (Einjähriger Beifuß)
Kurzvorstellung
Überall auf der Welt ist Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) bekannt und wird seit mehr als 2000 Jahren als Heilpflanze genutzt. Die Wirkstoffe der Pflanze haben adaptogene Eigenschaften.
Adaptogene können die körpereigenen Systeme derart modulieren, dass die Homöostase* aufrechterhalten bleibt. Sie sind auch bei fortgesetztem Gebrauch ungiftig.
In unserer stressbelasteten Zeit sind Adaptogene hervorragend dafür geeignet, unseren Organismus bei seiner Regenerations- und Reparaturarbeit zu unterstützen.
Homöostase*
Homöostase ist ein lebenswichtiger physiologischer Mechanismus im menschlichen Organismus, der die Aufrechterhaltung eines stabilen und optimalen inneren Milieus gewährleistet. Dabei werden verschiedene physiologische Parameter, wie beispielsweise die Körpertemperatur, der Blutzuckerspiegel, der Blutdruck und der pH-Wert, innerhalb enger Grenzen reguliert. Das Ziel der Homöostase ist es, optimale Bedingungen für die normalen biochemischen und physiologischen Prozesse im Organismus aufrechtzuerhalten.
Die Fähigkeit zur Homöostase ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Störungen in diesem Regulationssystem können zu verschiedenen Krankheiten und Störungen führen.
Artemisia annua wird als Tee, Pulver und als Kräuterauszüge angeboten. Jedoch schränkt die EU die Nutzung derartiger Produkte für ihre Bürger ein. Das bedeutet, dass der Vertrieb von Artemisia annua für die innerliche Anwendung, in Form von Tee, Pulver oder Auszügen, in der EU verboten ist. Allerdings kann die EU ihren Bürgern nicht verbieten, dass sie sich in eigener Verantwortung selbst um ihr persönliches Wohlergehen kümmern.
Trotz aller Schwierigkeiten, möchten wir Ihnen dieses außergewöhnliche Heilkraut nicht vorenthalten und unsere gewissenhaft recherchierten Informationen an Sie weitergeben.
Inhaltsverzeichnis
Warum schränkt die EU die Nutzung von Artemisia annua Produkten ein?
Hier die Begründung der Behörden:
In der EU Novel Food Verordnung wird Artemisia annua als sogenanntes neuartiges Lebensmittel eingestuft, weil die Pflanze vor dem Stichtag 15. Mai 1997 in der EU nicht „in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr“ verwendet wurde. Die so als „neuartige Lebensmittel“ deklarierten Stoffe müssen erst eine Sicherheitsprüfung bestehen. Solange diese Prüfung nicht erfolgt ist, dürfen Artemisia annua Produkte, sogar Artemisia annua als Tee (zum Trinken), in der EU nicht verkauft werden.
ABER, lesen und staunen Sie:
Für die Pharmaindustrie ist Artemisia annua äußerst interessant.
Artemisia annua enthält nämlich den Wirkstoff Artemisinin, der vor allem bei der Behandlung von Malaria eingesetzt wird.
Außerdem forscht seit 2020 das Max Planck Institut, gemeinsam mit dem US-Unternehmen ArtemiLife, daran, ob Artemisia annua Pflanzenextrakte möglicherweise gegen SARS-CoV-2 wirken können. Ganz unbegründet ist diese Hoffnung nicht, denn frühe Studien in China zeigten, dass der alkoholische Extrakt Artemisia annua das zweitwirksamste pflanzliche Arzneimittel zur Behandlung von SARS im Jahr 2005 war.
Inwiefern kann Artemisia annua für den Organismus ein Hilfsmittel sein?
Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich nur noch einmal vergegenwärtigen, was Adaptogene bewirken können (s. Abschnitt: „10.1. Kurzvorstellung“). Da die Wirkstoffe der Artemisia annua Pflanze adaptogene Eigenschaften aufweisen, ist diese Pflanze sehr wohl in der Lage, gute Bedingungen für unseren Organismus zu schaffen. Und was bedeutet das? Ganz klar: Unser Organismus bekommt Hilfe bei seiner Arbeit. Dadurch kann er LebensEnergie einsparen und sie nutzbringender an anderer Stelle einsetzen.
Ist Artemisia annua ein alternatives Heilmittel?
Für die Pharmaindustrie ist Artemisia annua interessant, wegen des Wirkstoffes Artemisinin. Es werden sogar Pflanzen gezüchtet, die einen besonders hohen Anteil an Artemisinin aufweisen. Daraus werden Arzneimittel entwickelt, die gegen Malaria helfen sollen und die selbstverständlich patentierbar sind.
Allerdings beruht die Wirksamkeit einer Pflanze auf den menschlichen Organismus nicht auf einem einzelnen Wirkstoff, sondern auf den synergetischen Wechselwirkungen zwischen hunderten oder sogar tausenden einzigartiger Verbindungen einer bestimmten Pflanze. Deshalb kann Artemisia annua auch gegen weitaus mehr Beschwerden als gegen Malaria eingesetzt werden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind diese Mechanismen bekannt und deshalb nutzt man sie bis heute auch gegen die Bekämpfung schwerer Krankheiten.
Bei unseren Recherchen stießen wir auf das Buch „Artemisia, Königin der Heilpflanzen“ von Barbara Simonsohn. Die Autorin thematisiert darin u.a. folgende gesundheitlichen Probleme:
- „Kann Artemisia annua auch bei Diabetes II helfen?“
- „Die Wirkung von Artemisia gegen Bakterien, Viren und weitere Krankheitserreger“
- „Artemisia, ein effektives Wurmmittel“
- „Hilft Artemisia auch bei Pilzbefall?“
- „Artemisia hilft auch bei Borreliose“
- „Artemisia – eine Hilfe auch bei Krebs?“ Interessant sind auch die Fallbeispiele.
- „Spielen Parasiten bei der Krebsentwicklung eine Rolle?“
- „Hilft Artemisia auch bei HIV?“
- „Artemisia-Salbe – der Allrounder für alle Hautprobleme“.
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Die gesundheitlich bedeutsamen Inhaltsstoffe der Pflanze wirken insbesondere antibakteriell, antiviral und immunstimulierend, wodurch unser Organismus erheblich entlastet werden kann.
Mehr zu Artemisia annua
Wie der Name schon verrät, ist Artemisia annua eine einjährige Pflanze. Sie ist als Kulturpflanze oder Wildpflanze fast weltweit zu Hause. Artemisia annua liebt Licht und Wärme und kann eine Höhe von 2,5 Metern erreichen. Geerntet wird vor der Blüte. Die heilkräftigsten Wirkstoffe befinden sich in den Blättern, die in einer bestimmten Art und Weise, nach dem Entfernen vom Stängel, getrocknet werden.
Die Stängel sind kein Abfall! Sie können Tierfutter beigemischt werden.
Wenig bekannt ist, dass Artemisia annua auch eine hervorragende Eiweißquelle ist und zwar ohne Allergiepotential.
Was kann aus Artemisia annua hergestellt werden?
Für Anwendungen werden die getrockneten Blätter der Pflanze zu Tee, Pulver oder zu Kräuterauszügen weiter verarbeitet.
Für einen wohltuenden Artemisia annua Tee übergießt man einfach die getrockneten Blätter mit ca. 80 °C heißem Wasser und lässt ihn ca. 15 Minuten ziehen. Tee gibt es in loser Form oder auch in Teebeuteln.
Artemisia annua Pulver, in Rohkostqualität, wird durch feines Mahlen der getrockneten Blätter hergestellt. Das Pulver kann auch in Kapseln abgefüllt sein.
Kräuterauszüge können mit verschiedenen Auszugsmitteln hergestellt werden. Mehr dazu in den folgenden Abschnitten.
Auch Artemisia annua Salbe sollte in keiner Hausapotheke fehlen.
Sie können alles zu Hause selbst erzeugen. Einfacher und nicht unbedingt teurer ist es, wenn Sie diese Produkte bei einem Hersteller oder Vertreiber kaufen, mit dem Sie gute Erfahrungen gemacht haben und dem Sie vertrauen.
Kräuterauszüge – Informationen zu den Auszugsmitteln
Geeignete Auszugsmittel für Kräuterauszüge sind DMSO (Dimethylsulfoxid) und Alkohol (Ethanol).
Auszugsmittel DMSO (Dimethylsulfoxid), 99,9 % – 100 %
DMSO ist eine natürliche organische Schwefelverbindung und zählt zu der Gruppe der Sulfoxide (eine Klasse chemischer Verbindungen mit organisch gebundenem Schwefel). Sie kann technisch hergestellt werden, aber der Naturstoff DMSO, wird aus Holzbestandteilen gewonnen.
DMSO ist aufgrund seiner hohen Durchdringungsfähigkeit ein ideales, organisches Lösemittel mit unglaublichen Eigenschaften. Die Besonderheit besteht darin, dass es sich sowohl mit Wasser als auch mit Fetten verbindet. Daher eignet es sich u.a. ausgesprochen gut als Auszugsmittel für Pflanzenmaterial. Mit DMSO gelingt die Herstellung von Pflanzenauszügen höchster Wirkstoffkonzentration. Der Lösungsvorgang ist ganzheitlicher als der, der mit Alkohol (Ethanol) erzielt werden kann.
DMSO ist gut erforscht und es gibt sehr viele Veröffentlichungen zu DMSO. Aber nicht jeder möchte oder kann DMSO Auszüge anwenden. Von der Nutzung abhalten, kann Personen insbesondere der typische DMSO-Geruch. Lesen Sie dazu auch unseren Abschnitt „10.6.2. Verträglichkeit“.
Auszugsmittel Alkohol (Ethanol)
Alkohol ist sicher das bekannteste Auszugsmittel. Allerdings ist der Auszugsvorgang weniger effektiv, als der mit DMSO. Alkoholauszüge sind trotzdem eine gute Alternative für Personen, die DMSO Auszüge nicht anwenden wollen oder können.
Dennoch ist Vorsicht geboten, denn es gibt Personen, die selbst minimale Alkoholmengen meiden sollten.
Was ist bei der Lagerung von Artemisia annua Produkten zu beachten?
Generell ist es sinnvoll, sich einen kleinen Vorrat dieser Produkte anzulegen, damit ggf. schnelle Hilfe möglich ist. Größere Mengen zu lagern ist eher nicht angebracht, weil Naturprodukte über die Zeit an Wirksamkeit verlieren. Achten Sie einfach auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Tee und Pulver bitte trocken und lichtgeschützt lagern.
Kräuterauszüge und Salben sind in Braunglas- oder Violettglasflaschen bzw. Braunglas- oder Violettglastiegel am besten aufgehoben. So ist der wertvolle Inhalt gut gegen Licht geschützt. Außerdem sollten Kräuterauszüge und Salben trocken, lichtgeschützt, fest verschlossen und möglichst kühl gelagert werden. Bitte beachten Sie, dass DMSO unterhalb von 18 °C zu kristallisieren beginnt. Bei Temperaturen darüber bilden sich die Kristalle wieder zurück.
Ein versehentliches Benutzen von Artemisia annua Produkten muss ausgeschlossen werden!
Worauf sollten Sie beim Kauf von Artemisia annua Produkten achten?
Die Herstellung von Artemisia annua Produkten erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die gewünschten Wirkstoffe erhalten bleiben und die Endprodukte sicher und wirksam sind. Dafür entwickeln professionelle Hersteller reproduzierbare Verfahren und entsprechende Kontrollmechanismen.
Achten Sie bei Ihren Kaufentscheidungen auf folgende Punkte:
- Hersteller
Ist Ihnen der Hersteller oder der Anbieter bekannt? Sind Sie mit anderen Produkten und dem Service des Herstellers bzw. des Anbieters zufrieden? Ist das Preis- Leistungs-Verhältnis in Ordnung?
- Die Ausgangsmaterialien und Bestandteile
Insbesondere die Qualität der Artemisia annua Pflanzenmaterialien muss hochwertig sein und aus aktuellen Erntejahren stammen. Hier darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass zwischen Ernte und Verarbeitung noch eine Trocknungszeit liegt.
Aber auch alle anderen Bestandteile der Produkte sollten hohe Reinheitsgrade aufweisen. Schauen Sie bei den Anbietern, ob und welche Angaben darüber veröffentlicht werden und vergleichen Sie die Produkte auch hinsichtlich dieses Gesichtspunktes.
- Die Auszugsmittel von Kräuterauszügen
Beachten Sie, dass jedes Auszugsmittel bestimmte Vor und Nachteile hat (s. Abschnitt „10.5.2. Kräuterauszüge – Informationen zu den Auszugsmitteln“). Entscheiden Sie, welche Form für Sie angenehm ist.
Besonders achten Sie bitte darauf, dass bei DMSO-Auszügen die Reinheit von DMSO mindestens 99,9 % beträgt und bei Alkohol, der Auszug mit hochprozentigem Ethanol (96,4 %) erfolgt ist.
- Die Konzentration
Je nach Herstellungstechnologie lassen sich Kräuterauszüge und Salben mit verschiedenen Konzentrationen herstellen. Vergleichen Sie die Angaben der Hersteller bzw. der Anbieter.
Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den Angaben zur Kräutermenge in den Kräuterauszügen schenken. Wenn zum Beispiel angegeben wird, dass „25 g Kräuterbestandteile auf 100 ml 96 %iges Ethanol verwendet werden“, ist die Konzentration geringer als wenn angegeben ist, dass 20 g wasser- und fettlösliche Anteile von Kräuterbestandteilen auf 100 ml 96%iges Ethanol im Auszug enthalten sind. Letzteres bezieht sich nämlich auf die Menge der bereits gelösten Stoffe und nicht auf die Roh-Kräutermenge.
- Das Haltbarkeitsdatum
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit auf diese Angaben zu achten. Deshalb vergessen wir es auch so oft.
Anwendung, Verträglichkeit und Dosierungen von Artemisia annua
Anwendung
Da in der EU Novel Food Verordnung Artemisia annua als sogenanntes neuartiges Lebensmittel eingestuft wurde (s. Abschnitte „10.1. Kurzvorstellung“ und folgender), hat es der Bürger schwer, an hilfreiche Informationen zu gelangen.
Wir versuchen es trotzdem. Es gibt viele allgemein zugänglicher Quellen. Bei unseren Recherchen fiel uns besonders das Buch „Artemisia, Königin der Heilpflanzen“ von Barbara Simonsohn auf. Sie widmet darin ein ganzes Kapitel der Frage „Wobei hilft Artemisia?“ und beschreibt Anwendungsgebiete von A-Z. Die breitbandige Wirkung von Artemisia annua ist wirklich außergewöhnlich und letztendlich kann niemandem verboten werden, am eigenen Leib selbst auszuprobieren, was einem gut tut. Lesen Sie dazu auch den Abschnitt „10.6.3. Dosierungen“.
Es versteht sich von selbst, dass jeder Mensch verantwortungsvoll mit seiner eigenen Gesundheit umgeht und sich ausreichend informiert oder sich beraten lässt, bevor er bestimmte Substanzen anwendet. Wir sind alle erwachsen und die Mehrzahl kann lesen und denken. Es ist außerdem eine Selbstverständlichkeit, dass Personen, die es zu schützen gilt, auch beschützt werden. Das ist zumindest unsere Auffassung und mit Sicherheit auch die der meisten unserer Mitbürger.
Verträglichkeit
Artemisia annua selbst
hat nur sehr geringe Nebenwirkungen, die bei angemessenen Dosen und kurzen Verwendungszeiträumen vernachlässigt werden können. Einige Personen können Magen-Darm-Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, oder auch allergische Reaktionen erleben. Lesen Sie dazu auch den Abschnitt „10.6.3. Dosierungen“.
Wenig Informationen gibt es zu Anwendungen von Artemisia annua Produkten in der Schwangerschaft und Stillzeit. Deshalb sollten sich diese Frauen von einem Heilpraktiker oder einem Arzt ihres Vertrauens beraten lassen.
Wichtige Hinweise zu Auszugsmitteln
Zu DMSO
DMSO hat im Körper eine Halbwertszeit von ca. 24 Stunden und wirkt als Kanalöffner. Andere Stoffe, die innerhalb dieser Zeit eingenommen werden, gelangen nicht nur schneller an den Zielort, sondern ihre Wirkung wird auch verstärkt. Das müssen Anwender von DMSO-haltigen Produkten beachten, insbesondere dann, wenn sie Medikamente einnehmen müssen. Wir raten dazu, dies mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
DMSO-haltige Produkte sollten nicht angewendet werden:
– in einer Schwangerschaft
– während der Stillzeit
– äußerlich bei Hauterkrankungen, die mit einer übermäßigen Verhornung (Hyperkeratose) verbunden sind
– bei beeinträchtigter Nieren- und Leberfunktion
– bei Kreislaufschwäche
– bei Kindern unter 5 Jahren.
Da DMSO „huckepack“ alle Stoffe mit in den Organismus einschleust, die sich z.B. auf der Hautoberfläche oder sich in den verwendeten Gefäßen befinden, ist auf äußerste Sauberkeit zu achten.
DMSO-haltige Produkte sollten nicht mit Kunststoff in Berührung kommen, da diese Materialien Weichmacher, Farbstoffe und andere unerwünschte Chemikalien enthalten. Verwenden Sie bitte immer nur Gefäße und Löffel aus Glas, Porzellan, Emaille und Metall.
Vermeiden Sie während einer Anwendung von DMSO-haltigen Produkten generell den Kontakt mit giftigen oder schädlichen Substanzen.
Testen Sie im Vorfeld, ob Sie DMSO vertragen. Beginnen Sie mit niedrigen Dosierungen.
Die Anwendung von DMSO, egal ob in Reihsubstanz oder als DMSO Auszug, ist mit einem Geruch nach Austern, Meer und Knoblauch verbunden. Bei äußeren Anwendungen kann der Effekt mit ein paar Tropfen ätherischen Öls abgemildert werden, oder Sie reduzieren die Dosierung. Entscheiden Sie selbst, wo Ihre Prioritäten liegen.
Zu Alkohol
Auch wenn es sich nur um einen alkoholischen Auszug handelt, enthält er doch Alkohol. Deshalb sollten Personen, die nicht mit Alkohol in Berührung kommen wollen oder dürfen, diese Produkte nicht verwenden.
Dosierungen
Artemisia annua Tee und Kräuterauszüge wirken auf den Organismus regulierend und zwar auf Grund der adaptogenen Eigenschaften von Artemisia annua (s. Abschnitt „10.1. Kurzvorstellung“).
Maßnahmen und Dosierungen zur Vorbeugung
Bitte beginnen Sie immer mit einer geringen Dosis, um festzustellen, ob sich eventuell ungewünschte Nebenerscheinungen einstellen (s. Abschnitt „10.6.2. Verträglichkeit“).
Tee
Im Vergleich zu Pulver können bei Tee die kostbaren Polyphenole mit ihrer antioxidativen Wirkung ins Wasser übergehen.
In der Literatur und im Internet findet man folgende Empfehlungen:
Beginnen Sie mit einer Tasse Tee am Morgen. Brühen Sie sich etwa 1,25 g getrocknete Artemisia annua Blätter vor dem Frühstück auf, das Wasser sollte eine Temperatur von ca. 80 °C haben, und trinken Sie den Tee nach dem Frühstück. Dann hatte der Rohstoff genug Zeit zum Ziehen. Wenn Ihnen diese Menge bekommt, können Sie sie prophylaktisch anwenden und zwar so lange, wie eine entsprechende Gefahr besteht, an einem Infekt zu erkranken, z.B. in der kaltnassen Jahreszeit oder wenn einer Ihrer Kontaktpersonen erkrankt ist. Möglicherweise genügt ja auch eine Tasse an jedem 2. Tag.
Kräuterauszüge
Die Vorgehensweise und die Dosierungen sind analog zum Tee.
ACHTUNG! Alkoholische Kräuterauszüge sind nicht für Kinder geeignet!
Testen Sie zunächst die Verträglichkeit. Dazu tropfen Sie 5-10 Tropfen Artemisia annua Kräuterextrakt in ein Glas Wasser und trinken Sie es, bevorzugt morgens. Wenn Sie keine unangenehmen Nebenwirkungen feststellen, können Sie folgendermaßen vorgehen:
Niedrige Dosis: 1 x täglich, morgens 6,25 ml (ca. 1 Teelöffel); entspricht etwa 1,25 g Tee/Tag
Hinweis:
Bitte beachten Sie die Besonderheiten der Auszugsmittel (s. Abschnitte „10.5.2. Kräuterauszüge – Informationen zu den Auszugsmitteln“ und „10.6.2. Verträglichkeit“).
Höhere Dosierungen
Tee
Bei Bedarf, also z.B. bei den ersten Anzeichen einer viralen oder bakteriellen Infektion, erhöhen Sie die Dosis. In solchen Fällen wird empfohlen 5 g getrocknete Artemisia annua Blätter mit einem Liter Wasser (80 °C) zu überbrühen und 15 Minuten ziehen zu lassen. Den Tee trinken Sie dann über den Tag verteilt. Der Hintergrund dieses Vorgehens liegt in der relativ kurzen Halbwertszeit des Wirkstoffes Artemisinin.
Die hier angegebenen Mengen betreffen erwachsene Personen. Bei Kindern und Jugendlichen muss die Menge getrockneter Artemisia annua Blätter und auch die Wassermenge für Tee natürlich nach unten angepasst werden. So sollte z.B. ein 3-4 jähriges Kind (Gewicht: 26-18 kg) über den Tag verteilt einen Tee trinken, der aus 2 g getrockneten Artemisia annua Blättern und 400 ml Wasser besteht.
Im Internet findet man zahlreiche Anwendungsberichte, sogar mit höheren Dosierungen. Hier ein Beispiel, bei dem der Tee für eine Therapie gegen Parasiten genutzt wurde: „10-20 g der getrockneten Pflanze täglich, 7-14 Tage lang über den Tag verteilt als Tee trinken“ (Quelle: https://www.symptome.ch/threads/einjaehriger-beifuss-und-lapacho-universaltherapie-gegen-parasiten.5208/). Allerdings ist es in solchen Fällen besonders ratsam, einen Heilpraktiker oder Arzt zu konsultieren.
Kräuterauszüge
Hohe Dosis: 2 x täglich 12,5 ml (2 x ca. 1 Esslöffel); entspricht etwa 5 g/Tag)
Hinweis:
Bitte beachten Sie die Besonderheiten der Auszugsmittel (s. Abschnitte „10.5.2. Kräuterauszüge – Informationen zu den Auszugsmitteln“ und „10.6.2. Verträglichkeit“).
Auch hier ist es sinnvoll einen Heilpraktiker oder einen Arzt, der für Naturheilkunde offen ist, einzubeziehen.
Äußerliche Anwendungen
Für äußerliche Anwendungen eignet sich besonders Artemisia annua Salbe. Sie kann in 3 Stärken produziert werden:
Milde Sorte: z.B. gegen Hämorriden
Normalsalbe: z.B. gegen Windeldermatitis, Dekubitus und Wunden
Starke Sorte: z.B. gegen Fußpilz, Neurodermitis, Akne, Psoriasis, Rosacea und Herpes.
Die Salbe immer auf die nasse Haut auftragen. Sie sollte in keiner Hausapotheke fehlen.